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Der südliche Domberg und sein Hofküchengarten in Freising

Das Areal des Domberger Südhanges umfasst den eigentlichen Südhang unterhalb der ehemaligen Fürstbischöflichen Residenz, den Hofküchengarten entlang der Moosach, den Garten des späteren Knabenseminars unter dem Dombergmuseum und den ehemaligen „Englischen Garten“ des Dompropstes Franz Josef von Sprengel unterhalb des Doms.

Bereits im 16ten Jahrhundert ist ein Ziergarten unterhalb der Residenz an den Ufern der Moosach nachweisbar. Nachdem ab 1696 auf der nördlichen Seite des Dombergs, vor den Toren der Stadt Freising, ein wesentlich größerer Barockgarten entsteht, wird der Ziergarten in einen Hofküchengarten umgewandelt und überlebt als Obst- und Gemüsegarten bis in die 1970er Jahre.

Die östlich davon gelegene Fläche erhält der letzte Domprobst Freiherr von Stengel 1798 vom Fürstbischof Josef Conrad von Schroffenberg „leibrechtlich“ verliehen und lässt sich die Fläche in einen im englischen Landschaftsstil ausgeführte Garten mit kleinem See, Badehaus und Grotte anlegen.

Nach der Säkularisation geht zunächst alles in den Besitz des bayrischen Kurfürsten über, wird aber im Laufe des 19ten Jahrhunderts nach und nach wieder an die Kirche zurückverkauft, die u.a. in den Gebäuden eine Priesterschule und ein Knabenseminar führt.

Während der Küchengarten als Nutzgarten weitergeführt wird, wird das Gelände des Englischen Gartens zur Sportfläche für die Seminaristen umgestaltet, der kleine Teich zugefüllt, und ein Schwimmbad sowie eine Laufstrecke eingerichtet. Zusätzlich entstand im östlichen Teil ein Gebäude, das zur Umkleide benutzt wurde.

Als 1968 das Priesterseminar nach München verlegt, lohnte es sich auch nicht den Küchengarten und die Sportfläche weiter zu unterhalten und die Anlagen verwilderten immer mehr oder wurden durch die Errichtung von Gebäuden in ihrem Umfang stark eingeschränkt.

Seit 2014 plant die Erzdiözese München und Freising, vertreten durch das Erzbischöfliche Ordinariat München (EOM) eine umfassende Weiterentwicklung und Neugestaltung des Dombergs in Freising zu der auch eine Wiederbelebung der verwilderten Hänge und Freiflächen gehört.

Die amerikanische Siedlung in Bonn-Plittersdorf

In den Jahrzehnten nach 1949 spielte vor allem der Wohnungs- und Siedlungsbau in Bonn eine große Rolle. Mit Zuzug der Botschaften der verschiedensten Länder wuchs auch die Einwohnerzahl von Bonn. Die ursprüngliche Einwohnerzahl von ca. 170 000 Menschen am Vorabend des Zweiten Weltkrieges wuchs bis 1998 auf 300 000 und ist immer noch im Aufwärtstrend.
So entstanden in den 1950er Jahren Siedlungen wie u.a. das Hicog Housing Project in Plittersdorf, später „Amerikanische Siedlung“ bzw. „Klein Amerika“ genannt.

Eine nahezu hufeisenförmig angelegte „Ringstraße“ bildet den Kern der Siedlung. Entlang der zentralen weiten Straße, die die Fläche in nahezu zwei gleich große Hälften gliedert sind, mit zwei Ausnahmen, die langgestreckten Wohngebäude angeordnet

Die großzügig angelegten Freiflächen in der Siedlung verdeutlichen den von Mattern mitgeprägten naturnahen, landschaftlichen Bornimer Stil. Mattern erklärt seine Auffassung der modernen Städteplanung so: „Die Einfachheit und Überschaubarkeit eines Ortes, einer Gemeinschaft, …, gibt dem Einzelnen die Möglichkeit das ganze Lebensgefüge seiner Umwelt zu verstehen.“

In der 1970er werden aufgrund der Angst vor Anschlägen, die Eingangsstraßen in die Siedlung mit Betonblöcken versperrt. Aufschüttungen, Zäune und 60 cm hohe Betonmauern sowie Hecken umgrenzen das sonst so freizügige Areal der Siedlung. Zusätzlich ziehen vermehrt deutsche Staatsbürger in leergewordene Wohnungen ein.

Am 14.08.2000 wird die Amerikanische Siedlung als Baudenkmal im Sinne des § 2 DschG NW ausgeschrieben.